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aus der LES

Exkursion einer 11. Klasse des beruflichen Gymnasiums Fachrichtung Gesundheit & Soziales
Besuch der BGY23c im Bundeswehrzentralkrankenhaus in Koblenz

Die BGY 23c, eine 11. Klasse des beruflichen Gymnasiums der Fachrichtung Gesundheit und Soziales der Ludwig-Erhard-Schule Neuwied, nahm am „P.A.R.T.Y. Tag“ am Bundeswehrzentralkrankenhaus Koblenz zusammen mit ihrer Klassenlehrerin Frau Hümmerich, dem Verkehrsobmann Herrn Hoff sowie der Oberstufenleiterin Frau Sattler teil.

P.A.R.T.Y. ist eine Abkürzung (ein Akronym) für „Prevent Alkohol and Risk Related Trauma in Youth“. Frei übersetzt geht es um die Prävention von durch Alkohol und risikoreiches Verhalten verursachte Verletzungen („Traumen“) bei Jugendlichen.

Gefördert und unterstützt wird dieser Tag von der Unfallkasse Rheinland-Pfalz.

Jule Arbeiter, Setareh Gholami und Noah Mintgen berichten:

Die Exkursion zum Bundeswehrzentralkrankenhaus am 13.06.2024 in Koblenz war eine spannende und lehrreiche Erfahrung für unsere Klasse BGY23c.

Zu Beginn trafen wir uns mit Oberstabsarzt Dr.med. Rathjen sowie weiteren Ärzten, die uns herzlich begrüßten. Außerdem hieß uns der Direktor, Prof. Dr. E. Kollig, herzlich willkommen sowie der stellvertretende Leiter der Präventionsstelle der Polizei Koblenz.

Nach zwei informativen Vorträgen von der Polizei und von dem begleitenden Oberarzt, über Unfallprävention und das Projekt P.A.R.T.Y, an dem wir teilnahmen, begannen unsere Besichtigung.

Wir erhielten eine Führung durch mehrere Abteilungen des Krankenhauses, darunter der Rettungsdienst, die Intensivstation, die Physiotherapie, die Normalstation, die Ergotherapie und die Notaufnahme. Besonders lehrreich war der praktische Teil, in dem wir lernten, wie man einen gebrochenen Arm richtig verbindet und wie man ein Tourniquet anbringt, um eine Blutung zu stoppen.

Als wir uns im Anschluss die Wache des Rettungsdienstes ansahen, wurden wir von einem Sanitäter empfangen der uns die Ausrüstung sowie das innere Leben eines Krankenwagens erklärte. Er erläuterte ebenfalls die einzelnen Koffer, die zur Nutzung bei verschiedensten Unfallarten zum Einsatz kommen. Ein weiteres Highlight war der Hubschrauber des Krankenhauses, den wir aus der Ferne beobachten konnten und der sogar bei unserem Eintreffen grade abhob, um zu einem Notfall zu eilen.

Als nächstes führte uns der Oberarzt zu der Intensivstation, in der wir eine verunglückte Frau trafen. Dort hatten wir die Möglichkeit, dem Arzt sowie den Pflegern Fragen über den Unfallverlauf, die Verletzung und die Genesung der älteren Dame zu stellen. Die Dame war leider nicht ansprechbar und es war für einige sehr eindrucksvoll und für viele eine unbekannte Situation, da sie so eine Situation noch nie zuvor erlebt haben. Ein weiterer wichtiger Aspekt, den wir durch diese Erfahrung lernten, war die emotionale Stärke, die erforderlich ist, um im Krankenhaus zu arbeiten. Wir erfuhren, dass man in diesem Beruf sehr direkt und ernsthaft kommunizieren muss, besonders in schwierigen Situationen, wie bei dem Verlust eines Körperteils oder wenn man über eine negative Entwicklung der Erkrankung mit einem Patienten spricht.

Darauf folgte für uns der Besuch auf der Normalstation, dort durften wir einen jungen Mann in unserem Alter kennenlernen, der vor kurzem einen Verkehrsunfall erlitten hatte. Dies traf sich gut, da das Thema unseres Projekts „P.A.R.T.Y“ für mehr Sicherheit im Straßenverkehr sorgen soll. Der junge Mann erklärte uns mit seinem Einverständnis den Ablauf seines Unfalls sowie die Folgen, die er sein ganzes Leben davontragen wird. Im Anschluss zeigte uns der Oberarzt, der den Patienten behandelt, die einzelnen Gerätschaften zur Stabilisierung eines Fußknochens, der bei dem jungen Mann verletzt war.

In der Notaufnahme erhielten wir danach Einblicke in die schnellen und effizienten Abläufe des Bundeswehrzentralkrankenhauses, in dem in der Notaufnahme innerhalb von zehn bis fünfzehn Minuten alles erledigt sein muss. Wir wurden in die verschiedenen Aufgaben eines Schockraums eingeführt und durften einen Notfall nachstellen. Der Unterschied zu einem „normalen“ Krankenhaus wurde uns ebenfalls erläutert, denn viele herkömmliche Krankenhäuser besitzen nicht die Möglichkeit, bereits voll stationiert bei Ankommen eines Notfalls im Schockraum zu sein. Außerdem besitzt der eindrucksvolle Schockraum des Bundeswehrzentralkrankenhauses ein direkt verfügbares Computertomografiegerät.

Im Anschluss erhielten wir einen Einblick in sowohl die Abteilung Ergo- als auch Physiotherapie. Dort wurden wir von den behandelnden Physiotherapeuten empfangen, die uns durch die einzelnen Einrichtungen führten und uns zur interaktiven Teilnahme an Übungen animierten. Zuerst durften wir die große Schwimmhalle besichtigen, in der zum Beispiel Wassergymnastik zur Genesung gemacht wird, darauf erhielten wir Einblick in weitere Sporträume, in denen wir Übungen mit Gewichten, die Reizstromtherapie und eine Streckbank austesten durften. Die Ergo- und Physiotherapie ist ein wichtiger Teil der Genesung zur Förderung von Mobilität und Funktionalität, für Schmerzmanagement und psychosoziale Unterstützung.

Ein bewegender Teil der Exkursion war das Gespräch mit einem Traumapatienten am Ende, der einen Motorradunfall überlebt hatte. Dieser teilte seine Erfahrungen offen mit uns und wie seine Familie auf den Unfall reagierte. Er zeigte uns sogar Bilder von seinem Unfall und den Operationen. Außerdem erzählte er von seinem langen Aufenthalt in dem Bundeswehrzentralkrankenhaus sowie in einem weiteren Krankenhaus, das er aufgrund seiner vielen schweren Verletzungen besuchen musste. Es war für uns überraschend, zu sehen, wie er trotz seiner schweren Verletzungen immer noch entschlossen war, wieder Motorrad zu fahren. Zusätzlich wurde uns klar, wie wichtig es ist, beim Motorradfahren die richtige Schutzkleidung zu tragen und dass Unfälle trotz aller Vorsicht durch das Verschulden anderer Personen immer passieren können, auch wenn man selbst gut aufpasst.

Insgesamt bot uns die Exkursion nicht nur einen umfassenden Einblick in den Krankenhausalltag, sondern zeigte uns auch die Bedeutung von Unfallprävention und die Herausforderungen, die Patienten nach schweren Unfällen bewältigen müssen. Es war ein unvergesslicher und sehr lehrreicher Tag, an dem wir viel für unser eigenes Leben mitnehmen konnten.

BWZK gruppe

Schülerinnen und Schüler vor einem Rettungswagen im Bundeswehrzentralkrankenhaus in Koblenz


Ansprechpartner

Annemarie Sattler

Ständige Vertreterin des Schulleiters

Berufliches Gymnasium
E-Mail: a.sattler@les-neuwied.de

T. Hoff

Lehrer

E-Mail: t.hoff@les-neuwied.de

V. Hümmerich

Lehrerin

E-Mail: v.huemmerich@les-neuwied.de